Volvo V70/XC70: Schwedische Business-Klasse

Sicher und gut gemacht

Mit den Kombimodellen V70 und XC70 hat Volvo zwei Klassiker im Programm, die auch bei uns gerne genommen werden. Wir fuhren sie.

Von Bettina Buck (bbs)

Am 29. September kommen die beiden Nordmänner im neuen Outfit auf die Straße und sollen sogar der arrivierten Konkurrenz aus Ingolstadt Paroli bieten. Ein erster Test zeigt, dass dieses Vorhaben nicht so ganz abwegig ist.

Schweden ist das Land der Wälder, Seen und Landstraßen, die oft mit Schotter belegt sind. Meist auf hügeliger Landschaft kommt einem ein Volvo entgegen - etwas seltener auch ein Saab. Querverkehr kommt auch vor, wenn sture Elche von einem Wald in den anderen wollen. Die Schweden bauen ihre Autos deshalb stabiler und statten sie mit guten Sicherheitspaketen aus, was den zotteligen Elchen, spätestens durch den Erfolg von ESP, gefällt.

Touch

Geräumig, sicher und solide sind die schwedischen Kombis – und sie werden immer schicker und eleganter. Bestes Beispiel ist die neue Modellgeneration des V70 und seines Feld-, Wald- und Wiesen-Kollegen vom Typ XC70. Außen zeigt Volvo eine starke Ausdrucksweise mit kantiger Front und markantem Heck – und innen gefällt die moderne Linie.

Details, wie die schwebend-anmutende Mittelkonsole oder die nach vorne umklappbare Rückenlehne des Beifahrersitzes zeigen, dass Volvo eine äußerst perfekte Designsprache beherrscht und gleichzeitig den Kundennutzen nicht aus den Augen verliert. Wer einen Kombi fährt, hat schließlich auch lange Gegenstände zu transportieren und will die nicht aus der Heckklappe ragen lassen.
Von der Größe her hat die neue Modellgeneration gut zugelegt. In der Länge um 113 mm, in der Höhe um 82 mm und in der Breite um stattliche 57 mm wuchs der V70 damit auf 4,82 m/1,55 m/1,86 Meter. Die Kniefreiheit auf den hinteren Sitzen hat am meisten vom Zuwachs abbekommen (plus fünf Zentimeter) und auch das Gepäckabteil fasst jetzt propere 575, statt 485 Liter.
Der Einstiegspreis hat sich nicht verändert: Der Basisbenziner mit 2,5-Liter Fünfzylindermotor leistet jetzt 147 kW/200 PS (7 kW/10 PS weniger), blieb aber mit 37.550 Euro preisgleich zum Vorgänger . Daneben gibt es noch zwei weitere Ottovarianten mit 175 kW/238 PS (ab 41.650 Euro) und 210 kW/285 PS (keine Preisangabe), der Allradantrieb besitzt. Beim Diesel stieg der Preis geringfügig auf 37.670 Euro (vorher 37.180 Euro) bei einer Motorleistung von 120 kW/163 PS. Hier steht noch ein 136 kW/185 PS-Modell zur Verfügung, dass bei 38.950 Euro beginnt.

Die Ausstattungen fangen mit dem Paket „Kinetic“ an und erhöhen sich um 2540 Euro auf „Momentum“ und mit weiteren 2630 Euro auf die Topp-Version „Summum“. In der Basis sind Klimaautomatik, Leichtmetallräder, Tempomat, Multifunktionslenkrad und Laderaumsystem schon enthalten.

Leder, besseres Design und elektrische Heckklappenfunktion folgen in Momentum, übertroffen von Bi-Xenon-Scheinwerfern, Echtholz-Einlagen und elektrisch-verstellbarem Fahrersitz im Summum-Paket.

Die Fahreigenschaften des Volvo V70 und seines Naturburschen XC70 – der bei 42.840 Euro (Diesel-Allrad) beginnt – sind wie gewohnt spitzenmäßig und man fühlt sich gut aufgehoben und sicher umhüllt im großen Innenraum. An der Bedienung gibt es nichts zu meckern, die Verarbeitung ist gut, nur die Ausdünstungen der Vorserienmodelle störten die Geruchsnerven.

Volvo gibt an, dass ihre Modelle preislich rund sechs Prozent unterhalb der Wettbewerber sein sollen. Na, dann sieht es doch gar nicht so schlecht aus für die schwedische Marke mit den zwei V´s im Namen.

Off-Road: Mit 210 mm Bodenfreiheit (Audi Allroad 185 mm) und 300 mm Wattiefe kann man beim XC70 schon etwas im Gelände anfangen.Der V70 (oben rechts) ist das volumenstärkere Auto und soll in diesem Jahr noch 4000 Kunden finden (XC70: 800).

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zuletzt aktualisiert am 29.03.2024 

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